Warum das Polykation Chitosan mit polyanionischen Partnern z.B. dem Zahnfleisch wechselwirkt.
Chitin ist mit der Cellulose verwandt. Beide sind ß-1,4-verknüpfte gluco-konfigurierte Homopolymere. Das Chitin enthält eine Acetamido-Gruppe anstelle der Hydroxy- Gruppe bei der Cellulose.
Chitosan unterscheidet sich vom Chitin durch das Vorhandensein freier Aminogruppen. Die Umwandlung des chemisch nahezu inerten Chitins zum löslichen Chitosan erfolgt durch die Deacetylierung der Acetamido-Gruppe. Vollständig deacetyliertes Chitosan besitzt keine N-Acetylgruppen (Abb.1):
Polykation Chitosan:
Um Chitosan in Lösung zu bringen, wird es mit stark verdünnten organischen Säuren (Essigsäure, Milchsäure) behandelt und löst sich, indem es ein Polykation bildet zu einem hochviskosen Gel. Hierbei wird die wenig reaktive R-NH2 Gruppe zum Kation R-NH3+ protoniert.
Das Polykation Chitosan kann nur so mit polyanionischen Partnern wie Haut, Haaren, Zahnfleisch oder auch Keimen wechselwirken und so seine positiven Eigenschaften zur Wirkung bringen.
Das Gleiche gilt, wenn Chitosan enzymatisch gewonnen wird. Zur Freisetzung des Chitins wurden kürzlich zwei Bakterienstämme entdeckt, die das Chitin durch Fermentation schonend freisetzen.
Chitosan in der Chitodent® Zahnpflege