Beim Erdeessen, der Geophagie handelt es sich nicht um ein Spezifikum des Homo sapiens beschränkt auf regionale Gebiete (1), sondern tritt im Tierreich bei Primaten ebenso , wie bei Fledermäusen(4), Vögeln , Nagern, Elefanten auf.
Es handelt sich um ein nahezu weltweit verbreitetes Phänomen.
Die Ursachen für die Geophagie (Erdeessen), beim Menschen sind vielschichtig und umfassen ein weites Spektrum.
Erde wurde und wird als Nahrungsmittelersatz oder -zusatz genossen, zur Entgiftung von Nahrungsmitteln verwandt.(1)Essbare Erden kommen in der Schwangerschaft wie in der Laktation zur Anwendung, um den Verlauf der Schwangerschaft. die Entbindung und die Entwicklung des Neugeborenen positiv zu beeinflussen.(1)
Das Schimmelgift Aflatoxin ist eines der stärksten Gifte, das in der Natur vorkommt.
Aflatoxin als eine der stärksten krebserzeugenden Verbindungen, die wir kennen, ist krebsauslösend, erbgutverändernd, immunsystemschädigend, embryoschädigend. Es schädigt die Nieren, löst Allergien und Asthma aus. Schimmeliges Tierfutter gefährdet nicht nur das Tier. Aflatoxin gerät auch über die Milch und deren Veredlungsprodukte in den menschlichen Nährstoffkreis gerät. Schon die Aufnahme weniger Millionstel Gramm ist gesundheitsschädlich.
Welche herausragende Rolle die richtigen Erden in diesem Zusammenhang spielen ist zu lesen in der Abhandlung von Herrn Timothy D.Phillips: Dietary Clay in the Chemoprevention of Aflatoxin –Induced Disease(²)
Die Eigenschaft der Heilerde schädliche Substanzen und Gifte zu binden, sie der Ausscheidung zuzuführen verdankt sie der perfekten physikalischen Beschaffenheit.
Heilerden bestehen aus granularen Gesteinsmaterialien, die sich aus winzigen zum Teil nur einen tausendstel Millimeter grossen Körnchen zusammensetzen.
Heilerde bindet unter anderem auch Gallenflüssigkeit, Speisefette und Cholesterin.
Indem die Heilerde also beispielsweise Bakterien, schädliche
Substanzen und Gifte ausschwemmt, entlastet und stärkt sie das Immunsystem, das sich anderen Aufgaben zuwenden kann.
Die innere Anwendung von Erden umfasst auch die Behandlung von Infektionskrankheiten.
Paracelsus stellte eine mit Erde versetzte Arznei gegen Pest her. Syphilis, Pocken und neuerdings sogar AIDS waren und sind Indikationen für die Applikation von Erden.( 5)
(1)Mineral and chemical analyses of soils eaten by humans in Indonesia
William C.Mahaney, Michael W.Milner, Mulyono Hs, R.G.V. Hancock ,Susanne Aufreiter, Mathias Reich und Michael Wink (International Journal of Environmental Health Research 10,93-109 (2000)
(²)Dietary Clay in the Chemoprevention of Aflatoxin –Induced Disease
Timothy D.Phillips
Toxicological Sciences 52 (Supplement) 118-126 (1999
(³)Geophagy in Chacma Baboons: Patterns of Soil Consumption by Age Class,
Sex, and Reproductive State
PAULA A. PEBSWORTH1, MASSIMO BARDI², AND MICHAEL A. HUFFMAN 1
1 Primate Research Institute, Kyoto University, Japan
American Journal of Primatology 73:1–10 (2011)
² Marshall University, Huntington, West Virginia
(4)Geophagie tropischer Fledermäuse
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Fachliche Zuordnung Biochemie und Physiologie der Tiere
Privatdozent Dr. Christian C. Voigt
Leibniz-Institut für Zoo- u Wildtierforschung (IZW)
im Forschungsverbund Berlin e.V.
Alfred-Kowalke-Straße 17
10315 Berlin
(5) Formen der Geophagie und ihre Bedeutung
für die Parasitologie
E. Hinz
Mitt. Österr. Ges.
Tropenmed. Parasitol. 21 (1999)1-14
Nicht jede Heilerde ist gleich Heilerde.
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Lesen Sie dazu Hintergrundinformationen zur Kolloidforschung von Doz. Dr. rer. nat. habil. Dieter Schmidt( Mineraloge)
Welche Produktmöglichkeiten sich durch die neue Verarbeitungsmethode von granularen mineralischen Materialien für Pharmazie, Ernährung und Kosmetik ergeben, lesen Sie im Beitrag von Doz.Dr. rer. nat. habil. Wolf-Dieter Jülich Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald am Institut für Pharmazie Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie.
Presseartikel: Essbare Produkte sollen und können auch Erden enthalten.
Warum das Essen von Erde ( Geophagie) als uraltes Menschheitswissen heute wieder im wissenschaftlichen Interesse steht lesen Sie in hier .
Presseartikel Österreichlesen sie hier
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